Projektwoche "Leben - aber sicher"

Viele Gefahrensituationen im Leben lassen sich leider nicht durch Wissen aus "normalen" Unterrichtsstunden meistern. Gegen Datenklau im Internet, häuslicher Gewalt, Arbeitslosigkeit oder Sucht kommt man nämlich mit der Photosynthesegleichung oder den Jahreszahlen zum Dreißigjährigen Krieg nicht an. Dennoch gilt es, auch solche Prüfungen möglichst unbeschadet zu bestehen oder noch besser derartige Situation zu vermeiden. Durch jahrgangsspezifische Projekte versuchen wir unsere Schülerinnen dafür zu sensibilisieren und vorzubereiten.

FAIRnetzen

Medienkompetenztraining für Kinder

Neue Medien, Digitalisierung, Generation Z. Schlagwörter wie diese sind aus Debatten inner- und außerschulischer Art nicht mehr wegzudenken. Schon im Grundschulalter regt sich der Wunsch vieler Kinder nach einem Smartphone und somit dem Zugang zum World Wide Web oder sozialen Medien. Da ein generelles Verbot sicherlich in eine Sackgasse münden würde, konzentrieren wir uns bei dem Projekt FAIRnetzen darauf, die Kinder medienmündig zu machen und Mediensucht zu verhindern. Hierbei wird nicht erklärt, wie das Internet funktioniert oder ein Computer zusammengebaut, sondern es werden u.a. anhand von Rollenspielen oder thematisierten Videosequenzen von www.clicksafe.de Leitsätze zu den Bereichen Medienkunde, Medienkritik und Mediennutzung erarbeitet. Dass dies alles andere als langweilig, dafür aber sehr gewinnbringend ist, zeigte sich bei der Durchführung in allen fünften Klassen.

Maßhalten

Aktiv gegen Sucht

Heuer konnten wir erstmals wieder das Projekt „Maßhalten – Aktiv gegen Sucht“ für die Siebtklässler durchführen. Damit Kinder und Jugendliche gegen jeglichen Gebrauch von Suchtmitteln stark werden, müssen ihre „Lebenskompetenzen“ wie Kommunikations-und Konfliktfähigkeit, „Ichstärke“ und ein sinnerfülltes, aktives und selbstbestimmtes Leben gefördert werden – mit diesem Projekt wollen wir unsere Schülerinnen diesem Ziel ein Stück weit näherbringen. Hier ein kleiner Einblick in den bewegten Vormittag:

Mittels eines „Suchtsackes“, der prall gefüllt mit diversen Gegenständen war, erkannten die Mädchen sehr schnell, wie viele Formen von Sucht es gibt. Ein weiteres Spiel dazu machte deutlich, wie Sucht „Chaos“ in unser Leben bringt und uns die Anker nimmt. Zur Killerdroge Nr.1, dem Nikotin, wurde ein Fragebogen ausgefüllt, ausgewertet, wobei die Lösung bei so manchen zu einem überraschenden „Aha“-Effekt führte. Großen Spaß hatten die Schülerinnen beim Ausprobieren von sogenannten „Rauschbrillen“ in unterschiedlichen Stärken. Sie erlebten hier am eigenen Körper, wie sich Kontrollverlust durch Alkohol anfühlt : gerade laufen, puzzeln oder einen Gegenstand in ein Behältnis werfen – das alles war dann gar nicht mehr so einfach!
Der persönliche Umgang mit den Medien war ein weiteres interessantes Thema und viele mussten erkennen, dass sie viel zu viel Zeit an Handy, PC, Fernsehen … verbringen - Zeit, die sie eigentlich gar nicht haben - wie ein „Vorab-Fragebogen“ deutlich machte.
Auch Filmsequenzen, die zeigen, wie Medien Schönheit manipulieren, machten die Mädchen sehr nachdenklich und ließen sie interessante Schlüsse ziehen.

Zu allen Aktivitäten dieses Projekttages wurden lehrreiche Leitsätze erarbeitet, besprochen und notiert, die – ebenso wie der Abschlusstext „Ich bin ich…“ - unseren Heranwachsen-
den hoffentlich lange im Kopf bleiben und ihnen helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und in bestimmten Situationen „nein“ zu sagen.

Pack ma´s

Zivilcourage und Klassengemeinschaft

Immer enger drängen sich die Mädchen auf die wenigen verbliebenen Stühle, die als Eisschollen bezeichnet werden. Sie versuchen einander festzuhalten, zu stützen, dafür zu sorgen, dass keine in den kalten Fluten versinkt. Das Balancieren auf den "Eisschollen" ist eines von vielen Spielen, die Teil des Projekts Pack ma's sind, welches an unserer Schule mit den Schülerinnen der achten Klassen durchgeführt wurde. Neben der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls geht es bei diesem Projekt um den Aufbau von Zivilcourage und den richtigen Umgang mit Konflikten. Manchmal lassen sich diese bereits im Ansatz vermeiden, etwa wenn man weiß, dass die vermeintlich coolen Plätze im Bus - jene ganz hinten - eigentlich die Looser-Plätze sind, weil man auf diesen erfahrungsgemäß weitaus häufiger bedrängt wird. Wie man sich dennoch in einer unangenehmen Situation verhalten soll, wurde in Rollenspielen von den Schülerinnen ausgelotet und anschließend mit den vorab ausgebildeten Trainerinnen intensiv erörtert. Die Nachbesprechung mündete dann in Leitsätze, welche die Klasse am Ende formulierte, etwa "Mein Körper ist verletzlich" oder "Unterschätze nie deinen Gegner". Nach der spielerischen und kognitiven Beschäftigung mit möglichen beklemmenden Alltagssituation, tat es dann besonders gut, bei einem Vertrauensspiel zu erleben, wie man sich gestützt auf die gemeinsame Körperspannung in ein Seil fallen lassen und sich auf die Verantwortung der Mitschülerinnen verlassen darf. Am Ende eines intensiven Projekttages zogen die Achtklässlerinnen eine hochzufriedene Bilanz. Das Präventivtraining wird unter anderem von der Dominik-Brunner-Stiftung unterstützt.

PräGe – Prävention von häuslicher Gewalt

Women Empowerment - Gewaltfrei und selbstbestimmt leben

Laut dem Bundesfamilienministerium erfährt etwa jede vierte Frau mindestens einmal körperliche oder sexuelle Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter – sie zeigt sich nicht nur in Beziehungen oder in der Familie, sondern auch im sozialen Umfeld.
Der jährlich am 25. November begangene „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“ erinnert an die Menschenrechtsverletzungen, die sich tagtäglich gegenüber Frauen sowie Mädchen ereignen. In Gedenken an die drei im Jahre 1960 ermordeten Schwestern Mirabal wird weltweit an deren Todestag mit verschiedenen Aktionen auf die aktuellen Missstände und Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen aufmerksam gemacht.
Im Rahmen unserer Präventionswoche „Leben – aber sicher!“ konnten sich die Schülerinnen der 10. Jahrgangsstufe bereits im Vorfeld dieses Gedenktages mit dem sensiblen Thema „häusliche Gewalt“ auseinandersetzen. Unter Leitung eines externen Expertenteams wurde an unserer Schule für jede Klasse ein dreistündiges Präventionsprogramm durchgeführt.
Der Begriff „häusliche Gewalt“ umfasst sowohl soziale als auch ökonomische Gewalt. Er beschreibt Verletzungen der physischen und psychischen Integrität, die in aktuellen bzw. vergangenen Partnerschaften begangen werden.
Studien zeigen, dass das Miterleben von häuslicher Gewalt sich nicht nur negativ, sondern auch nachhaltig auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auswirkt. Auch die Folgen von toxischen Teenagerbeziehungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Viele Mädchen erleben bereits in ihren ersten Liebesbeziehungen Formen von Grenzüberschreitungen.
Umso wichtiger ist es, unsere Schülerinnen über dieses Thema aufzuklären, um betroffenen Mädchen frühzeitig Unterstützung anbieten zu können. In Zusammenarbeit mit den Landshuter Frauenhäusern der AWO und Caritas sowie der Landshuter Interventionsstelle Lis wurde für die 10. Klassen das Präventionsprojekt „PräGe“ durchgeführt.

Das Konzept „PräGe – Prävention von häuslicher Gewalt“ des SkF Landesverbandes Bayern beinhaltet speziell auf die Schule zugeschnittene Workshops, Themen, Methoden und praktische Übungen, die an die Erfahrungswelt der Schülerinnen anknüpfen. Neben der Sensibilisierung für das Thema „häusliche Gewalt“ werden bei den jungen Frauen zudem die Entwicklung der sozialen Kompetenzen gefördert sowie die Selbst- und Fremdwahrnehmung gestärkt.
Ziel des PräGe-Projekts ist es, unsere zukünftigen Absolventinnen darin zu stärken, sich vor Gewalt in jeglicher Form zu schützen und konfliktlösungsorientierte Handlungsmuster zu erlernen. Die Gewaltspirale zu erkennen und diese durchbrechen zu können, sind zentrale Anliegen des Konzeptes.
Die Mitarbeiterinnen der Landshuter Hilfseinrichtungen standen den Kursteilnehmerinnen als Expertinnen beratend zur Seite. Neben dem Kennenlernen der Einrichtungen und den ambulanten Frauenberatungsangebot erhielten die Schülerinnen auch zahlreiche Informationen zu spezifischen Hilfsangeboten. 

Recrewt

Let´s match!

Unter diesem Motto durften die Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe die Azubi-Lehrstellen – Matching App des Landshuter Startup-Unternehmens „RECREWT“ entdecken.
Zunächst beantworteten die Neuntklässlerinnen Fragen bezüglich Persönlichkeit, Alltagsroutinen und Kompetenzen. Im Anschluss daran hatten diese die Möglichkeit, die persönlichen Lehrstellen-Matches zu erkunden.
In einer abschließenden Feedbackrunde reflektierten die Schülerinnen gemeinsam mit Frau Kujath und Frau Sedlmeier vom RECREWT-Team die Qualität ihrer Ausbildungs-Matches.

SelfCare

„Hat das was mit Selbstverteidigung zu tun?“ war eine der ersten Fragen, die uns zu diesem neuen Projekt von den 6. Klässlerinnen gestellt wurden.

Naja, man könnte sogar mit „JA“ auf diese Frage antworten, man lenrt nämlich sich gegen seine eigenen, oft gar nicht so positiven Gedanken zu verteidigen. An diesem Projekttag ging es nur um UNS und darum, was wir uns im Alltag eigentlich alles Gutes tun können. Den Fokus mal auf seine eigenen Bedürfnisse zu legen und durch verschiedene kleine Tools widerstandsfähiger im oft so stressigen Schulalltag zu werden. Erreicht haben wir es unter anderem durch eine kleine Yoga-Einheit in Form einer tierischen Fantasiereise, mit einer Dankbarkeitsübung unterstützt durch meditative Musik, mit einer Atemmeditation, mit achtsamen Mind & Soul Übungen für unser Gehirn und nicht zuletzt auch durch die Zubereitung und den Genuss von sogenanntem Soulfood („Seelenfutter“). Ein bunter Tag ganz im Zeichen der Achtsamkeit für unsere Schülerinnen – mit dem Fazit: „So etwas sollten wir öfter machen!“